Alle müssen mithelfen

Rameez Junaid: Neue Konzepte für die Jugend des Offenbacher TC

Aus dem Matchball Newsletter Januar 2019

Er ist in Pakistan geboren, hat die australische Staatsbürgerschaft, reist als Doppelspezialist von Land zu Land, von Turnier zu Turnier: Rameez Junaid kann als Welt bürger gelten. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet er im vergleichs weise bescheidenen Offenbach gelandet ist. Der Liebe ist es zu verdanken. Gabi, auch sie eine engagierte Tennisspielerin, hat ihn hierhergelockt.

Rameez Junaid mit Frau Gabi beim 34. Matchball-Hallenmasters in Aktion. Quelle: Horst Stumpf

Inzwischen sind die beiden miteinander verheiratet und haben eine sechs Jahre alte Tochter. Und beide sind im OffenbacherTC, einem der ältesten und attraktivsten deutschen Tennisclubs fest verankert. Gabi, die einst hier das Tennisspielen gelernt hat, spielt bei den Damen 40 in der Regionalliga, und Rameez, der erfolgreiche Turnierspieler, hat eine reizvolle Aufgabe übernommen. Er ist der neue OTC-Trainer, der vor allem die Jugendarbeit intensivieren will. Einen Glücksfall nennt er die Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft des Offenbacher TC. Dabei ist er sich bewusst, dass Spitzenleistung nicht von heute auf morgen zu erreichen ist, dass zum Beispiel die Damenmannschaft, die aus finanziellen Gründen von der Regionalliga abgemeldet wurde, nicht so ohne weiteres zu ersetzen ist. Aber Rameez Junaid arbeitet bereits daran. Er entwickelt ein „langfristiges ganzheitliches Konzept“, das vor allem bei Kindern und Jugendlichen die Freude am Tennissport wecken, beziehungsweise verstärken soll. Das geschieht unter anderem auch damit, dass die Talente im Training Punktespiele austragen. „Das ist besser, als sie ständig auf Turniere zu schicken“, betont der Trainer. Viel Wert legt er auch auf Teamarbeit, die eine wichtige Rolle spiele. Nicht ohne Grund nennt Rameez Junaid seine Tennisschule „Junaided“, ein Wortspiel, das sich auf United, vereint also, bezieht. „Alle müssen mithelfen: Eltern,die ganze Familie, Trainer und die Vorstandschaft“, sagt der Trainer. Der Vorstand des Offenbacher TC rund um Präsident Klaus Gettwart hilft besonders gerne mit. Er ist davon überzeugt, dass das neue Trainerteam mit einem mehrjährigen Aufbauprogramm das Leistungsniveau der Mannschaften steigern wird. Dabei spielt die Jugend eine vorrangige Rolle. „Ältere Spieler sind sowieso heiß auf Tennis. Die brauchen keine besondere Motivation“, sagt Rameez Junaid. Ganz anders bei Kindern und Jugendlichen. Sie haben zumeist noch andere sportliche Interessen, etwa Fußball oder Schwimmen. Ihnen gilt daher die ganze Aufmerksamkeit des Trainers. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab: Fabienne Gettwart, Tochter des Präsidenten, hat sich auf Turnieren des Hessischen Tennisverbandes mit Bravour behauptet. 

von ty